Herz – Positive Effekte auf das Herz durch Kraft- und Ausdauertraining

Ausdauersport eignet sich hervorragend, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen und kann bis ins hohe Alter betrieben werden.

Aber auch Menschen, die bereits ein Herzleiden haben, können in vielen Fällen nach Rücksprache mit ihrem Arzt Ausdauertraining betreiben. Bei bestehenden Herzerkrankungen wie Angina Pectoris bzw. nach einem Herzinfarkt ist es sinnvoll, gemeinsam mit dem Arzt ein individuelles Trainingsprogramm zu erstellen. Auf diese Weise kann eine optimale Trainingsintensität und -belastung sichergestellt werden.

Regelmäßiges Ausdauertraining, unter Anleitung und Absprache mit dem Arzt, hat nachweislich positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System:

  • der Herzmuskel wird durch regelmäßiges Ausdauertraining größer und kräftiger, zudem wird er besser durchblutet
  • das Herzschlagvolumen (Blutvolumen, das die linke Herzkammer bei einem Herzschlag auswirft) sowie
  • das Herzminutenvolumen (Menge Blut, die das Herz pro Minute in den Kreislauf pumpt) erhöhen sich
  • das Herz arbeitet dadurch insgesamt ökonomischer: Die Herzfrequenz in Ruhe sowie die Herzfrequenz unter Belastung sinkt

Weitere positive Auswirkungen im Körper:

  • die Sauerstoffaufnahme des Blutes wird vergrößert
  • die Fließeigenschaften des Blutes wird verbessert
  • das Thromboserisiko sinkt
  • die Durchblutung und Belüftung der Lunge verbessert sich
  • die Atmung wird kräftiger
  • das Immunsystem wird durch eine Erhöhung von Antikörpern gestärkt

Krafttraining hilft Herzpatienten

Die physiologische Alterung des Menschen ist mit einer Abnahme der Muskelmasse und einem Verlust an Muskelkraft verbunden. Die daraus resultierenden Folgen wie Kraftverminderung und gestörte Gleichgewichtskoordination können die Menschen in ihren alltäglichen Tätigkeiten weiter deutlich einschränken, denn diese sind in vielen Fällen kraftorientiert und verlangen eine entsprechende koordinierte statische und dynamische Aktivität (z. B. das Heben einer Einkaufstasche).

Ein Krafttraining kann diesem Muskelabbau effektiv entgegenwirken und es kann in jeder Altersgruppe eine signifikante Steigerung der Muskelkraft erzielt werden. Darüber hinaus können dadurch günstige Effekte auf kardiovaskuläre Risikofaktoren erzielt werden. Dass sich die meisten kardiovaskulären Risikofaktoren durch aerobes Training verbessern lassen, ist bereits nachgewiesen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass sich Krafttraining auch günstig auf die Gewichtsreduktion auswirkt.

Krafttraining hat eine protektive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und kann so einen wichtigen Beitrag in der Therapie leisten. Krafttraining ist eine sichere und effektive Trainingsform auch für Menschen mit Vorschädigungen im Herz-Kreislauf-System. Zu betonen ist aber auch, dass ein solches Training Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems schon vor deren Entstehen effektiv bekämpfen und Risikofaktoren reduzieren kann.

In Studien, die die kardiovaskulären Reaktionen von Menschen mit Herzerkrankungen untersuchen, zeigt sich, dass beim Krafttraining die folgenden Punkte für die Bewertung möglicher Effekte wichtig sein können:

  • die maximalen Blutdruckwerte liegen unter denen, die Menschen im Rahmen von Ergometer Tests auf der höchsten Stufe erreichen
  • Blutdruck und Herzfrequenz während der Kraftbelastung steigen nur moderat an
  • es treten keine bedrohlichen Rhythmusstörungen durch Krafttraining auf
  • während des Trainings sind keine Auffälligkeiten im EKG feststellbar
  • das Verhältnis zwischen dem Sauerstoffbedarf des Herzmuskels und dem Sauerstoffangebot scheint durch die Hämodynamik während der Kraftbelastung verbessert zu sein

Herzpatienten fangen beim Krafttraining mit geringen Gewichten an zu trainieren. Die Gewichte werden langsam gesteigert. Durch das Krafttraining bietet sich die Chance, die Skelettmuskulatur herzkreislaufschonender zu beanspruchen als durch ein rein ausdauerbetontes Training.

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