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Der Säure-Basen Haushalt ist ein komplexes Thema.
Für gesunde Stoffwechselabläufe braucht der menschliche Organismus beides: Säuren und Basen, aber in einem gesunden, ausgewogenen Verhältnis. Sinnvoll ist es, langfristig die gleiche Säure- wie Basenmenge zu verzehren. Da aber insgesamt die Belastung durch säurebildende Lebensmittel höher ist als der Basengehalt in basischen Lebensmitteln, muss man zum Ausgleich viel mehr Obst und Gemüse essen als Fleisch oder Getreideprodukte.
Die meisten Menschen leben mit einem deutlichen Säureüberschuss. Im Wesentlichen ist das auf den hohen Anteil an eiweißreichen Lebensmitteln und gleichzeitig auf einen zu niedrigen Verzehr basischer Lebensmittel zurückzuführen. Eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Milchprodukte, aber auch Brot und Backwaren werden vom Körper sauer verstoffwechselt. Auch Wurst und Cola belasten den Säure-Basen-Haushalt negativ. Obst, Gemüse und Salat hingegen sind die einzigen basischen Lebensmittel.
Eine Übersäuerung wird als Azidose (Säure) bezeichnet. Die Azidose ist eine dauerhafte, schleichende Form der Übersäuerung in den Körperzellen und Organen. Dabei muss das Organ noch gar nicht sauer im chemischen Sinne sein, also einen kleineren pH-Wert als 7 aufweisen. Auch wenn die Basen, die als Gegenspieler die Säure abpuffern, aufgebraucht sind, spricht man bereits von einer Azidose.
Symptome einer chronischen Übersäuerung sind Antriebsschwäche, rasches Ermüden, Appetitlosigkeit, Muskel- und Gelenkbeschwerden und Probleme der Haut.
In der ersten Lebenshälfte wird der Organismus noch gut mit den Säureüberschüssen fertig. In späteren Jahren, wenn die Leistungsfähigkeit der Niere als Ausscheidungsorgan von Säure sinkt, kommt es häufig zu ersten Beschwerden, welche im weiteren Verlauf zu ernsthaften Beeinträchtigungen des Wohlbefindens führen können. Im Stoffwechsel fällt als „Abfallprodukt“ Säure an, zum Beispiel aus der Energiegewinnung, dies können wir nicht beeinflussen. Darüber hinaus entsteht Säure, wenn eiweißreiche Lebensmittel verstoffwechselt werden. Die überschüssige Säure wird mit Hilfe des körpereigenen Basenspeichers abgepuffert und auf diese Weise neutralisiert.
Im Durchschnitt bestehen nur etwa 20 Prozent unserer Ernährung aus Basenbildnern wie Obst, Gemüse, Salat und Mineralwasser. Viel zu wenig, um die Basenspeicher zu füllen und so ein natürliches Säure-Basen-Gleichgewicht zu schaffen. Zu wenig körperliche Aktivität führt infolge unzureichender Durchblutung der Muskulatur zu Sauerstoffmangel wodurch zusätzlich Milchsäure gebildet wird.
Der pH-Wert der Nahrung selbst sagt nichts über ihre säure- oder basenbildenden Eigenschaften aus. Saure Zitrusfrüchte beispielsweise werden basisch verstoffwechselt. Eiweiß in Milchprodukten wird dagegen sauer verstoffwechselt. Für die Einteilung von basischen und sauren Lebensmitteln gibt es Lebensmittel, die auf dem PRAL (Potential Renal Acid Load) Rechenmodell basieren. Der PRAL-Wert von Lebensmitteln liefert hier eine genaue Aussage, da er genau den Vorgang der Verstoffwechselung berücksichtigt.
Die beste und natürlichste Möglichkeit für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt ist eine basenüberschüssige Ernährung. Also viel Obst und Gemüse im täglichen Speiseplan. Wenn sich allerdings bereits eine chronische Übersäuerung entwickelt hat, dann reicht eine Ernährungsumstellung meist nicht mehr aus. Hier gibt es dann verschiedene Basenpräparate, die eine Entsäuerungstherapie unterstützen können.